Lügen, foppen, andere hinters Licht führen: der erste April ist ein Tag voller Verwirrung. Nach Herzenslust flunkern, ohne dabei ernsthaften Schaden anzurichten: So die allgemeine Übereinkunft zu Aprilscherzen. Am 1. April müssen die Menschen also besonders vorsichtig sein. Sie dürfen nicht alles glauben, was sie hören oder sehen. Denn sonst könnten sie in den April geschickt werden. Doch woher kommt dieser Brauch eigentlich und wo zelebriert man ihn?
Die Redewendung „in den April schicken“ gibt es seit 1618 in Bayern. Bis heute weiß man jedoch nicht, wo der Aprilscherz seinen Ursprung nimmt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten:
- 1. Aus der Bibel
Aus dem Christentum stammt folgende Erklärung: Der gefallene Engel Luzifer soll an einem 1. April in die Hölle eingezogen sein. Für die Christen bedeutet dieser Tag also Unglück, vor dem man sich hüten sollte.
- 2. Das Aprilwetter
„April, April, der weiß nicht, was er will.“ – so heißt es oft. Eine Erklärung wäre somit das unbeständige und trügerische Aprilwetter, das uns oft täuscht.
- 3. : Kalenderreform
Die am häufigsten genannte Theorie bezieht sich auf eine Kalenderreform. Der französische König Karl IX. (sprich: Karl der Neunte) hat im Jahr 1564 die Zeiteinteilung des Kalenders verändert. Er verlegte eigenwillig den Neujahrstag vom 1. April auf den 1. Januar. Zum Spaß verschickten einige Menschen am 1. April weiterhin Einladungen zu Neujahrsfesten. Da es damals keine Zeitungen gab, wussten viele Menschen nichts von der Kalenderreform. Zur Schadenfreude folgten deshalb viele Menschen der Einladung. Von Frankreich aus soll sich der Aprilscherz dann in ganz Europa verbreitet habe
Übrigens: Den Aprilscherz gibt es in fast allen europäischen Ländern. Aber auch in großen Teilen Amerikas, Südafrikas und Indiens werden Menschen in den April geschickt. In Spanien scherzt man jedoch nicht am 1. April, sondern am 28. Dezember – dem Día de los Santos Inocentes.